Konjunktur und Statistik
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Russland und die Ukraine sind wichtige Außenhandelspartner für die regionale Wirtschaft, auch wenn sie bei den Exportgeschäften im Vergleich zu den EU-Mitgliedstaaten bzw. den Vereinigten Staaten eine wesentlich geringere Rolle spielen. Dennoch haben die Kriegshandlungen um die Region Ukraine Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Lage. In vielen Bereichen werden Lieferengpässe sowie Preissteigerungen als Folge der Sanktionen erwartet.
Bezogen auf das Jahr 2021 stehen jährliche Ausfuhren Brandenburger Unternehmen von rund 307 Mio. EUR in die drei Zielmärkte Russland, Ukraine und Belarus auf dem Spiel. Umgekehrt sind Einfuhren bezogen auf das Gesamtjahr 2021 von rund 4,1 Mrd. EUR gefährdet, hier vor allem wichtige Öl- und Gaslieferungen. Die Umsätze sind nicht einfach durch andere Märkte zu ersetzen. Vor allem die Ukraine hat zuletzt spürbar an Bedeutung gewonnen, mit einem Anstieg der Exporte um fast 66 Prozent und der Einfuhren um 85 Prozent.
Wichtigste Branchen
Ausfuhren 2021:
Einfuhren 2021: Erdöl und Erdgas (3,8 Mrd EUR)
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Ausfuhren 2021:
Einfuhren 2021:
Eine Russland-Sonderauswertung aus den Daten der "Going International Umfrage" des DIHK finden Sie nebenstehend im Download-Bereich. Nach dieser beurteilte bereits die Hälfte der deutschen Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen nach Russland die Lage und Perspektive für Geschäfte noch vor der Invasion Russlands in die Ukraine als negativ. Das geht aus der bislang noch unveröffentlichten IHK-Umfrage „Going International 2022“ unter insgesamt knapp 2.700 auslandsaktiven Unternehmen hervor, die erst am 3. März 2022 öffentlich vorgestellt wird. Sie beruht auf Antworten bis zum 11.Februar. Von den rund 1.200 Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu Russland unterhalten, hatten nur neun Prozent eine Verbesserung der Geschäfte erwartet, 49 Prozent gingen von einer Verschlechterung aus. Damit sinken die Erwartungen der deutschen Unternehmen auf einen Stand wie der DIHK ihn zuletzt 2014/15 für die gesamte Eurasische Region nach der Annexion der Krim durch Russland ermittelt hatte. In keinem Land der Welt wird die Geschäftsperspektive derzeit negativer beurteilt wie in Russland. Der DIHK rechnet jetzt mit einer weiteren Eintrübung, da neben den bestehenden Handelshemmnissen nun auch zusätzliche Sanktionen der EU und der USA hinzukommen.
Anfang Februar gaben lediglich 15 Prozent der Unternehmen an, aktuell gute Geschäfte mit Russland zu machen. Unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage und den damit verbundenen Sanktionen sind die Unternehmen mit Russland-Geschäft von Handelshemmnissen betroffen. Diese bestehen etwa in Form von komplexen Zertifizierungsanforderungen und Zusatzzöllen für in Russland und den anderen Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) vertriebene Produkte wie Maschinen oder elektrotechnische Geräte.
Durch den Trend und oftmals den Zwang zur Lokalisierung stiegen in den vergangenen Jahren die deutschen Direktinvestitionen in Russland. Obwohl die deutschen Unternehmen damit zu den aktivsten ausländischen Investoren in Russland gehören, haben laut AHK Russland immer mehr Betriebe in den vergangenen Jahren den russischen Markt verlassen. Die Anzahl deutscher Firmen hat sich seit 2011 fast halbiert. Aktuell sind noch rund 3.650 Firmen mit deutschem Kapital in Russland registriert.
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