Wasserstoff: Wirtschaft fordert zügig klare Regeln von der Politik

Die Region Brandenburg mit Symbolen rund um erneuerbare Energien
© R.Kliche/Pixabay Fotocollage IHK Cottbus
Die Region Brandenburg mit Symbolen rund um erneuerbare Energien

26.05.2021 | Erwartungsvoll schaut die Wirtschaft auf die für nach der Sommerpause angekündigte Wasserstoffstrategie des Landes Brandenburg, von der sie sich positive Impulse für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft erhofft. In einem Positionspapier der drei brandenburgischen Industrie- und Handelskammern Cottbus, Ostbrandenburg und Potsdam fordert die Unternehmerschaft nun zügig bessere regulatorische Rahmenbedingungen für die breite Nutzung von grünen Wasserstoff-Technologien bei Bund und Land ein. Ohne regionale Experimentierklauseln, um Wasserstofftechnologien hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und des bestehenden Rechtsrahmens testen zu können, würden Innovationen gehemmt, heißt es.

„Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland fehlt in Brandenburg noch ein klarer Ansatz zur Förderung von Pilotregionen und Umsetzung von Reallaboren sowie zur Schaffung von Investitionsanreizen für Unternehmen. Das Land muss jetzt mit seiner Förderstrategie endlich nachziehen und auch den Aufbau des Wasserstoff-Clusters sowie den Wissenstransfer entschlossen vorantreiben. Die Zahl der Anwendungsideen, wie vom Güter- und Personenverkehr über Abwärme bis Wohnen, ist in der Wirtschaft groß. Die Unternehmen wollen von der Zukunftstechnologie profitieren. Dies muss ihnen besser ermöglicht werden“, sagt Carsten Christ, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs.

Die Voraussetzungen in Brandenburg für die Bereitstellung von erneuerbaren Energien sind ausgezeichnet und die Herstellung von grünem Wasserstoff kann an vielen regional verteilten Standorten erfolgen. So lassen sich die Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie besser verbinden und innovative Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in der Region aufbauen.

In einigen Regionen gibt es bereits Zusammenschlüsse von Akteuren, um die notwendigen Wasserstoff-Infrastrukturen wirtschaftlich sinnvoll und Stück für Stück aufzubauen. Das zeigen Aktivitäten im Wasserstoffnetzwerk Lausitz und auch das kürzlich durch den Bund bewilligte nachhaltige Zukunftsprojekt im Schienenpersonennahverkehr von Enertrag, Niederbarnimer Eisenbahn und Kreiswerke Barnim. Für solch wegweisende Projekte brauche es nach Ansicht der Wirtschaft allerdings auch ein abgestimmtes Standort- und Ansiedlungsmarketing durch das Land Brandenburg, um weitere Investitionen auszulösen. Die Erstellung der Wasserstoff-Roadmap für Brandenburg und für die Hauptstadtregion, die Bedarf, Angebot und Nachfrage sichtbar machen soll, sei ein wesentlicher Baustein hierfür.

Basierend auf einer breiten Anwendung von großtechnischen Wasserstoffanlagen zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung sehen die IHKs darüber hinaus den Kompetenzaufbau in aller Breite als erforderlich an – nicht nur im Forschungsbereich, sondern auch in der Anpassung der Aus- und Weiterbildung.

Das Positionspapier finden Sie auf der rechten Seite im Downloadbereich.

 

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