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Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg (IHKs) und die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) setzen sich gemeinsam dafür ein, die Ressource Wasser sowohl für Trinkwasserversorgung als auch die Wirtschaftsentwicklung nachhaltig zu sichern. Der gesetzlich beschlossene Braunkohleausstieg hat große Folgen für die Wasserwirtschaft von der Lausitz bis nach Berlin. Laut einer UBA-Studie besteht die Gefahr, dass die Spree in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führt. Das hat für den Spreewald, seine Seen und Kanäle sowie die Wasserversorgung in der Region Berlin weitreichende Konsequenzen. Wie unterschiedlich das regionale Wasserdargebot heute schon ist, konnte eine gemeinsame Umfrage unter den Wasserversorgern aufzeigen.
Die befragten Versorger erwarten durch anwachsende Bevölkerungszahlen und weitere Industrie- und Gewerbeansiedlungen steigende Wasserverbräuche. Es wird befürchtet, dass diese mit vorhandenen Wasserrechten nicht mehr bedient werden können. Bereits heute sehen sich über 40 Prozent der befragten Wasserversorger in Brandenburg gezwungen, ihre Wasserrechte über die kritische Grenze von 80 Prozent auszunutzen. Zusätzlich führt die Klimaveränderung in einzelnen Regionen zu abnehmenden Grundwasserdargeboten. Diese Erkenntnisse bestärken den dringenden politischen Handlungsbedarf, die wasserwirtschaftlichen Nutzungskonflikte zu lösen.
Deshalb ist die Landespolitik in der Pflicht, notwendige Maßnahmen zügig umzusetzen. Das betrifft insbesondere die Berücksichtigung der Wasserversorgung in den Landes- und Regionalplanungen, die Vorhaltung ausreichender Wasserrechte, die Beschleunigung wasserrechtlicher Genehmigungen, und die finanzielle Ausstattung für den Infrastrukturerhalt und -ausbau. Dies alles muss in ein länderübergreifendes Wasserressourcenmanagement eingebettet werden. Zudem sind bei dem Beteiligungsprozess zur geplanten „Wasserstrategie Hauptstadtregion 2050“ die Wasserversorger und die Wirtschaft frühzeitig einzubeziehen.
Trockenheit, langanhaltende Hitzeperioden aber auch Starkregenereignisse werden uns in Berlin-Brandenburg in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Hinzu kommt die zunehmende Flächenkonkurrenz, die ebenso großen Einfluss auf die Wasserversorgung hat. Ob Bevölkerung, Industrie- und Gewerbe, Tourismus, Verkehr oder Landwirtschaft: alle benötigen Wasser. Der Schutz von Trinkwasserressourcen für die öffentliche Wasserversorgung hat oberste Priorität. Dabei steht die Metropolraumregion vor der großen Herausforderung, die öffentliche Trinkwasserversorgung und wirtschaftliche Wassernutzung zu sichern und Nutzungskonkurrenzen nicht entstehen zu lassen.
Klimawandel, Demografie und Spurenstoffe stellen wesentliche Herausforderungen für die wasserwirtschaftliche Infrastruktur dar. Es bedarf der Ertüchtigung vorhandener Leitungen, der zügigen Planung und dem Bau neuer Speicher und Wasserüberleiter sowie der Vernetzung von Flussgebieten. Um diese Herausforderungen zukünftig zu bezahlbaren Entgelten zu meistern, braucht es ein klares Bekenntnis der Politik dafür, Infrastrukturinvestitionen einen Vorrang einzuräumen. Der Erhalt wasserwirtschaftlicher Infrastruktur ist eine Daueraufgabe, die es nicht zum Nulltarif gibt. Deshalb brauchen wir ein Infrastruktur-Update, das unsere Infrastruktursysteme zukunftsfest macht und die Resilienz weiter stärkt.
Durch Klimawandel, Kohleausstieg und Wachstum entstehen regionale Wasserbedarfe, die nach aktuellen Erkenntnissen ohne regulierende Maßnahmen kurz- und mittelfristig nicht gedeckt werden können. Mit den sich verändernden regionalen Bedingungen müssen sich auch die Wasserversorger zur Sicherung ihres Versorgungsgebietes rechtzeitig darauf einstellen können. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass die Wasserversorgung der Gewerbe- und Industriegebiete ausreichend in den Landesplanungen berücksichtigt werden.
Vor dem Hintergrund knapper werdender Wasserressourcen sorgen sich Unternehmen zunehmend um ihre vorhandenen Wasserrechte. Damit die Wasserversorger und Abwasserentsorger in Berlin und Brandenburgs zudem flexibel und unmittelbar auf geänderte Wasserdargebote und Wasserbedarfe – etwa durch Industrieansiedelungen – reagieren können, bedarf es beschleunigter Genehmigungsverfahren seitens der zuständigen Landesbehörden.
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