deGUT setzt Akzente beim Thema Gründungen von Frauen

deGUT setzt Akzente beim Thema Gründungen von Frauen
© Franke Fotografie / IHK Cottbus

Die Deutschen Gründer- und Unternehmertage, kurz deGUT, sind Deutschlands größte Messe für Gründertum.  Am 13. und 14. Oktober fand sie in der ARENA Berlin bereits zum 39. Mal statt. Auch die IHKs Berlin- Brandenburgs sind hier regelmäßig mit einem gemeinsamen Stand vertreten. Die deGUT setzt beim Thema Gründungen von Frauen einige Akzente. Welche genau, erläutert Sabine Becker von der Start-up initiative der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) im Interview.

Frau Becker, Sie sind zusammen mit einer Kollegin für die Projektkoordination der de-GUT vonseiten der Investitionsbank des Landes Brandenburg verantwortlich. Wie wichtig ist Ihnen das Thema Gründungen von Frauen?

SABINE BECKER: Dieses Thema ist uns generell sehr wichtig. Frauen gründen einfach anders. Sie sind vorsichtiger und müssen das Thema Familiengründung stärker beachten als Männer, aber wurden eben leider auch noch oft anders sozialisiert und unterliegen gesellschaftlichen Einflüssen, die das Gründen eines Unternehmens nicht unbedingt favorisieren. Deshalb ist es uns wichtig, mit speziell auf Frauen zugeschnittenen Programmpunkten hier ein Gegengewicht zu schaffen und Frauen ganz explizit zur Unternehmensgründung zu motivieren.

Was wären das denn zum Beispiel für Programmpunkte?

SABINE BECKER: Ganz besonders stolz sind wir auf unsere diesjährige Keynote „Grenzen durchbrechen – Frauen im Fußball“, aber auch Themen wie Gründerinnen im Handwerk und die Vereinbarkeit von Kinderwunsch und Unternehmerinnentum werden beleuchtet. Darüber hinaus teilen vier Frauen ihre Gründungsgeschichten. Insgesamt haben wir sechs Programmpunkte an den beiden Tagen, die sich explizit an Frauen richten. Und auch viele Aussteller konzentrieren sich entweder komplett oder aber in großen Teilen auf dieses Thema. Neben der Gründerinnenzentrale aus Berlin freuen wir uns dieses Jahr auf den Akelei e. V., der sich ebenfalls auf die Beratung von gründenden Frauen spezialisiert hat, über die Initiative Selbstständiger Imigrantinnen e. V., LOK.Berlin, Frauenalia, Goldrausch e. V. und Social Impact Lab Potsdam. Viele unserer Aussteller bringen außerdem jedes Jahr erneut Best Practices mit, also Vorbilder, die bereits erfolgreich gegründet haben und nun am Stand Rede und Antwort stehen.

Wie finden Sie denn Ihre Speaker?

SABINE BECKER: Wir arbeiten hier sehr gut mit einer Agentur zusammen, die passende Personen auswählt und anspricht. Unsere Speaker sind auch jedes Jahr neu, da wir hier ganz bewusst immer wieder frische Highlights setzen wollen. Unsere Aussteller kommen jedoch regelmäßig wieder. Viele begleiten uns schon seit Jahren. Das freut uns natürlich sehr, denn es bedeutet ja auch, dass sich die Aussteller bei uns wohl fühlen.

Gibt es denn Themen, die in der Vergangenheit mehr an Bedeutung gewonnen haben?

SABINE BECKER: Ja, gerade in den letzten Jahre sind vier Themen immer wichtiger geworden. Neben Unternehmensnachfolge, migrantischen Gründungen und Social Entrepreneurship ist eines davon auch ganz klar Gründungen von Frauen. Bereits seit mehr als zehn Jahren haben wir hier bei der deGUT dieses Thema bespielt. Schon damals gab es verschiedene Aussteller, die sich explizit mit Frauengründungen befassten. Im Seminarprogramm tauchten dann erstmals 2015 Angebote auf, die gezielt Frauen ansprachen. Das Thema ist also schon lange da, aber ich finde, es nimmt immer mehr Fahrt auf. Beim Thema Unternehmensnachfolge sind die IHKs besonders aktiv und dieses Engagement ist auch auf der deGUT sichtbar. Das zeigt sich bei den Beratungen am Gemeinschaftsstand und auch bei der Durchführung der Veranstaltungsreihe zu diesem Thema.

Frau oder Mann, was kann ich als gründungswillige Person von der deGUT erwarten?

SABINE BECKER: Jede Menge Informationen zu den unterschiedlichsten Themen wie Steuern, Förderungen, Finanzierungen, Businessplan, Marketing … einfach alles, was Gründerinnen und Gründer umtreibt. Wir haben rund 150 Aussteller auf der Messe und ein volles Rahmenprogramm. Dazu gehören zum Beispiel Vorträge, aber auch Pitches von Start-ups, interaktive Workshops und Seminare, Panel-Diskussionen, ein Beraterforum und der direkte Austausch mit anderen Messebesuchern. Hierfür haben wir extra ein bekanntes Co-working-Unternehmen gewinnen können. Es gibt also einen Rückzugsort, an dem man seinen Laptop aufklappen oder ganz entspannt mit anderen ins Gespräch kommen kann.

Sie bieten auch eine Buchverlosung an. Was kann man sich darunter vorstellen?

SABINE BECKER: Um die zu verlosenden Bücher kümmert sich unsere Messepartnerin pcma gmbh. Sie haben Kontakte zu Verlagen, die sie um Einzelexemplare von Fachliteratur rund ums Gründen bitten. Auch haben wir immer wieder Moderatoren in unseren Seminaren und Workshops, die selbst Fachbücher veröffentlicht haben, und die bringen auch gern Exemplare mit. Diese Bücher hängen während der Messe zum Durchblättern aus und werden am Ende verlost.

Sabine Becker, Projektkoordinatorin: „Frauen gründen einfach anders. Sie sind vorsichtiger und müssen das Thema Familiengründung stärker beachten als Männer, aber wurden eben leider auch noch oft anders sozialisiert und unterliegen gesellschaftlichen Einflüssen, die das Gründen eines Unternehmens nicht unbedingt favorisieren. Deshalb ist es uns wichtig, mit speziell auf Frauen zugeschnittenen Programmpunkten hier ein Gegengewicht zu schaffen und Frauen ganz explizit zur Unternehmensgründung zu motivieren."

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft der deGUT?

SABINE BECKER: Generell wollen wir natürlich weiterwachsen und die wichtigen Themen unserer Zeit tiefer verankern. Im Bereich Frauengründungen und Unternehmensnachfolge sind wir, denke ich, schon ganz gut aufgestellt, aber beim Social Entrepreneurship ist noch Luft nach oben.

Ansprechpartner

Bernd Hahn
Regionalcenter Dahme-Spreewald
Geschäftsbereich: Außenwirtschaft und Unternehmensentwicklung
Finanzierung, Förderung und Krisenmanagement
t: +49(0)355 365 3102
f: +49(0)355 3659 3102
bernd.hahn@cottbus.ihk.de