Konjunktur-Sonderbefragung zeigt: Wirtschaft in der Hauptstadtregion leidet unter Investitionshemmnissen

Beispielbild schwankender Pfeil
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Beispielbild schwankender Pfeil

Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg haben in der Konjunkturbefragung zu Jahresbeginn 2024 eine Sondererhebung zu den förderlichen und hemmenden Wirkungen verschiedener Faktoren auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen in der Hauptstadtregion durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2017 die Investitionstätigkeit sowohl durch konjunkturelle als auch strukturelle Faktoren ausgebremst wird.

Um die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden, sind deutlich mehr Investitionen seitens der Unternehmen notwendig. Auch verlangen die anstehenden Transformationsprozesse deutlich höhere Investitionen, um den technologischen und ökologischen Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden. Als weitere Dimension werden der demografische Wandel und die damit einhergehende weiter steigende Fachkräfteknappheit genannt, die eine höhere Produktivität unumgänglich machen, um den Wohlstand zu halten. Die dafür flächendeckend notwendigen Investitionen bleiben aktuell allerdings aus.

Investitionshemmnisse haben deutlich zugelegt

Laut Umfrage sind die größten Hemmnisse für Investitionen die allgemeine Preissteigerung, die gestiegenen Energie- und Arbeitskosten, die Höhe von Steuern und Abgaben, aber auch der Umfang neuer Gesetzgebungen und Regulierungen oder die Effizienz der Behörden sowie der Fachkräftemangel. Hier sehen je nach Faktor 65 bis zu 84 Prozent der Unternehmen einen negativen Einfluss auf ihre Investitionsplanungen. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage sehen die Unternehmen ihre Situation deutlich kritischer. Bei allen Faktoren ist die negative Einschätzung und somit der hemmende Einfluss gestiegen. 

Für eine Trendwende müssen die Standortbedingungen mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert werden:

  • Steuern und Abgaben müssen auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden.
  • Bürokratische Belastungen müssen deutlich reduziert werden, bei deutlich zügigeren Planungs- und Genehmigungsverfahren.
  • Steuerliche Anreize über attraktive Abschreibungsregelungen würden helfen, die Investitionszurückhaltung im Inland abzubauen.
  • Durch Bereitstellung adäquater Gewerbeflächen sollte den Unternehmen ausreichend Platz für erweiternde Investitionen geboten werden.
  • Der seit Jahren wachsende Fachkräfteengpass muss durch gezielte Maßnahmen in Bildung und Zuwanderung angegangen werden.

Diese und weitere Grafiken sind in der Sonderauswertung aus der Konjunkturerhebung Jahresbeginn 2024 zu finden:

Einflussfaktoren auf investitionspläne 2024

Ansprechpartner

Susanne Kwapulinski
Geschäftsbereich: Innovation und Nachhaltigkeit
Konjunktur und Statistik
t: +49(0)355 365 1310
f: +49(0)355 3659 1310
susanne.kwapulinski@cottbus.ihk.de