Pressearbeit
t: +49(0)355 365 2403
f: +49(0)355 3659 2403
janine.mahler@cottbus.ihk.de
30.08.2024 | Die Aufgaben einer IHK als Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft waren schon immer vielfältig und das Engagement der Unternehmerschaft war stets zentral für das Vorankommen wichtiger Entwicklungen in der Region. Doch auch politische Umbrüche prägten die Wirtschaftskammer. Anlässlich der 100-jährigen Nutzung eines Gebäudeteils für die Geschicke der Wirtschaft und der bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg thematisiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus zum Tag des offenen Denkmals in zwei Vorträgen die Anfänge der IHK, die Historie des Gebäudes und die Rolle der IHK in politischen Umbruchzeiten und während des NS-Regimes. Zum Programm auf der Seite www.tag-des-offenen-denkmals.de
„Dies kritisch zu beleuchten und ins Gespräch zu gehen, ist uns in Zeiten des zunehmenden Populismus, Extremismus und Antisemitismus wichtig“, sagt André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus.
In Rundgängen werden Interessierte durch das IHK-Hauptgebäude, das dazugehörige Bildungszentrum und durch die Villa Sasse geführt und über die Historie und Arbeit der Kammer informiert.
Der Historiker Steffen Krestin, früherer Leiter der Städtischen Sammlungen Cottbus, wird in seinem Vortrag einen Einblick in die Anfänge der IHK Cottbus geben, diese stadtgeschichtlich einordnen und auch zur Historie des Gebäudes sprechen. Dr. Thomas Flemming, Historiker und IHK-Chronist, wird in seinem Vortrag die Zeit der Weltwirtschaftskrise um 1929/32 und die Rolle der IHK unter dem NS-Regime beleuchten. In einem anschließenden Gespräch mit IHK-Präsident Jens Warnken und IHK-Hauptgeschäftsführer André Fritsche werden Parallelen zur politischen Gegenwart eingeordnet. Mit einer Erinnerungstafel vor dem Haupthaus wird zudem an den von 1928 bis 1933 amtierenden jüdischen Präsidenten Dr. Alexander Lewin erinnert, der sein Amt kurz nach seiner Wiederwahl unter dem politischen Druck der Nationalsozialisten niederlegen und Deutschland verlassen musste.
Vor 100 Jahren, im Januar 1924, bezog die bereits 1851 gegründete Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus das Gebäude in der Sandower Straße 23, das einst im Besitz des Tuchfabrikanten und Kaufmanns Joachim Herrmann Ruff und später im Besitz des Großkaufmanns und stellvertretenden IHK-Vorsitzenden Friedrich Albert Liersch war. Nach dessen Tod erwarb die Wirtschaftskammer das Gebäude als repräsentativen Sitz, was durchaus angemessen war, da ihre Bedeutung und das Aufgabenspektrum durch den Zusammenschluss der IHK Cottbus mit der IHK Sorau zur „IHK für die Niederlausitz“ im Jahr 1924 deutlich zunahmen und Platzkapazitäten nötig waren. Es folgten prägende Umbauten an dem Domizil in den Jahren 1928/29 sowie 1939/40 und 1992. Zu jenem Zeitpunkt waren auch die Arbeiten für das angrenzende Bildungszentrum im Gange, das bis 1996 fertiggestellt wurde. Auch die Villa Sasse am Spreeufer wurde 1994 als IHK-Sitz erworben und im Jahr 1995 grundlegend restauriert und für Büros umgebaut.
Geöffnet ab 13:00 Uhr
Willkommen heißen im Foyer
13:30 Uhr
Begrüßung und Kurzvortrag zur Historie des Gebäudes Jens Warnken, IHK-Präsident
13:45 – 14:30 Uhr
Vortrag „Wirtschaft und Politik: Die Rolle der IHK in politischen Umbruchzeiten - während der Wirtschaftskrise 1929/32 und unter dem NS-Regime“
Dr. Thomas Flemming, Historiker und IHK-Chronist
anschließend: Gespräch mit IHK-Präsident Jens Warnken und IHK-Hauptgeschäftsführer André Fritsche
15:00 Uhr
Einweihung Erinnerungsplakette Dr. Alexander Lewin vor dem Haupteingang
(jüdischer Kaufmann und IHK-Präsident von 1928 bis 1933, der aus seinem Amt gedrängt wurde und emigrieren musste)
Worte von IHK-Hauptgeschäftsführer André Fritsche
15:15 Uhr
Rundgang durch die Räumlichkeiten der IHK
16:00 – 16:40 Uhr
Die Anfänge der IHK Cottbus und Einordnung in das Stadtgeschehen sowie ein Blick auf das Gebäude
Steffen Krestin
17:00 Uhr
Rundgang durch die Räumlichkeiten der IHK
Für die korrekte Funktion des Formulars müssen Sie den reCaptcha Cookie in Ihren Cookie-Einstellungen akzeptieren.
Ihr Browser lädt die Seite für Sie neu, wenn Sie ihn akzeptieren. Danach ist eine Anmeldung über das Formular möglich.