Lehren aus der Corona-Krise: 10-Punkte-Papier der deutschen Wirtschaft

Menschen sitzen an einem Tisch und erarbeiten ein Papier (Symbolbild)
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Menschen sitzen an einem Tisch und erarbeiten ein Papier (Symbolbild)

10.03.2022 | Was aus der Corona-Pandemie zu lernen ist, um künftigen Krisen besser entgegentreten zu können, haben die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in einem 10-Punkte-Plan zusammengefasst. Die IHK Cottbus unterstützt den 10-Punkte-Plan der Wirtschaftsverbände.

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren gravierende Auswirkungen gehabt: Mehr als 122.000 Menschen in Deutschland haben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion ihr Leben verloren, und eine mehrfach höhere Zahl von Menschen leidet heute an den Folgeschäden einer durchlittenen Infektion. Auch wirtschaftlich sind die Schäden immens: Im Jahr 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 Prozent gesunken, dieser Rückgang konnte im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 2,9 Prozent nicht ausgeglichen werden.
Das Vorkrisenniveau unserer Wirtschaftsleistung wird erst im Laufe dieses Jahres wieder erreicht werden. Nach Berechnungen des IW Köln kostete Corona bisher 350 Milliarden Euro Wertschöpfung, im laufenden Quartal kommen möglicherweise weitere 50 Milliarden Euro hinzu. 

Zusatzbelastungen durch Ukraine-Krieg, Inflation oder Lernrückstände

Die Belastungen der Wirtschaft werden im Kontext des Ukraine-Krieges weiter zunehmen – wie und in welchem Umfang, ist heute noch nicht absehbar. Zudem erleben wir derzeit den stärksten Inflationsdruck seit 30 Jahren. Die Verbraucherpreise lagen 2021 um 3,1 Prozent höher als im Vorjahr. Am aktuellen Rand sind es sogar 5 Prozent. Zurückzuführen sind diese Preissteigerungen insbesondere auch auf pandemiebedingte Lieferengpässe und steigende Energiepreise.
Darüber hinaus kommt es aufgrund der Einschränkungen während der Pandemie zu erheblichen und schwer aufzuholenden Lernrückständen bei Schülerinnen und Schülern, sinkenden Bildungschancen und späteren Einkommensverlusten, einer mangelnden praktischen Berufsorientierung und einem weiteren Rückgang der Bewerbungen auf Ausbildungsplätze. 

Betriebe und Verbände helfen substanziell bei der Krisenbewältigung

Die deutsche Wirtschaft hat einen substanziellen Beitrag zur Krisen- und Pandemiebewältigung geleistet. Unternehmen haben seit Beginn der Corona-Pandemie massiv in den Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Gesundheitsgefährdungen durch das Sars-Cov-2-Virus investiert und bereits vor dem Inkrafttreten erster gesetzlicher Regelungen mit der Entwicklung und Umsetzung von betriebsspezifischen Infektionsschutzkonzepten reagiert.

Darüber hinaus hat die Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Beschäftigten und zur Durchimpfung der Bevölkerung geleistet. Die Impfquote der Beschäftigten liegt deutlich über der der Gesamtbevölkerung.
Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände haben für die Unternehmen und Betriebe erfolgreich eine zentrale Koordinierungs- und Informationsfunktion in der Pandemie übernommen. Sie haben fragmentiert vorliegende Informationen, unter anderem zu gesetzlichen Regelungen, aufbereitet und gebündelt. Sie haben ein koordiniertes Vorgehen – insbesondere auch in den Bereichen Testen und Impfen unter anderem durch die Online-Angebote www.wirtschafttestetgegencorona.de und www.wirtschaftimpftgegencorona.de – sichergestellt und für die Einbindung des betriebsärztlichen Impfens in die nationale Impfstrategie gesorgt. 

Mit den Erkenntnissen aus der Pandemie Resilienz verbessern

Mittlerweile haben wir viele Erkenntnisse gewonnen, was uns in der Krise geholfen hat und was uns bei anderweitigem Vorgehen besser geholfen hätte. Diese Punkte sollten in konkrete Handlungsempfehlungen und Vorschläge einfließen, um die Resilienz für künftige Krisen und Pandemien zu stärken.
Dass es zu weiteren Krisen und Pandemien kommen wird, ist keine Frage des Ob, sondern lediglich des Wann, nicht zuletzt im Hinblick auf absehbare Klimawandel-Konsequenzen. Dafür müssen wir gerüstet sein. Gefragt ist dabei der kreative Einsatz von Mitteln in der Krisen- und Pandemiebekämpfung, um Belastungen der Wirtschaft und der Gesellschaft auf ein Minimum zu reduzieren.
 
Nachfolgende 10-Punkte werden in dem Papier genauer beleuchtet:
  1.  POLITIK TRANSPARENT UND KONSISTENT AUSGESTALTEN
  2.  DIGITALISIERUNG ZUM SCHLÜSSEL DER KRISEN- UND PANDEMIEBEKÄMPFUNG MACHEN
  3.  VERWALTUNGSSTRUKTUREN PROFESSIONALISIEREN
  4.   MOBILITÄT UND REIBUNGSLOSEN GÜTER- UND WARENVERKEHR SICHERSTELLEN
  5.  SYSTEMRELEVANTE VERSORGUNG ABSICHERN
  6.  WIRTSCHAFTSHILFEN PRAGMATISCH AUSGESTALTEN UND HILFE ZUR SELBSTHILFE ERMÖGLICHEN
  7.  ARBEITS-, GESUNDHEITS- UND INFEKTIONSSCHUTZ WIRKSAM, BEDARFSORIENTIERT UND FLEXIBEL AUSGESTALTEN
  8.  ALLE BILDUNGSBEREICHE STÄRKEN UND KRISENFEST AUSGESTALTEN
  9.  VERSORGUNGSINFRASTRUKTUR IN DEUTSCHLAND STÄRKEN UND AUSBAUEN
  10.  INTELLIGENTE KRISEN- UND PANDEMIESCHUTZKONZEPTE ENTWICKELN

Das ausführliche Papier in PDF-Form finden Sie rechts im Downloadbereich 

Ansprechpartner

Janine Mahler
Stabstelle Kommunikation
Pressearbeit
t: +49(0)355 365 2403
f: +49(0)355 36526 2403
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