Der deutsche Einzelhandel 2020 – zweite IHK-ibi-Handelsstudie erschienen

Umfrage im Einzelhandel
© IHK Cottbus
Umfrage im Einzelhandel

Forscher von ibi research an der Universität Regensburg haben zusammen mit 46 Industrie- und Handelskammern sowie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) eine umfassende Untersuchung des Einflusses der Digitalisierung auf den deutschen Einzelhandel durchgeführt und nun die Studie „Der deutsche Einzelhandel 2020“ vorgelegt. Die deutschlandweite Befragung von mehr als 1.400 Einzelhändlern aller Größenordnungen zeigt den Status quo der Digitalisierungsbemühungen und die Entwicklungen seit 2017, beleuchtet Themen wie Produktdatenmanagement und IT-Sicherheit. Sie wurde nach 2017 das zweite Mal durchgeführt.

Deutschlandweite Händlerbefragung zum Einfluss der Digitalisierung auf den deutschen Einzelhandel

Bereits jeder zweite Einzelhändler in Deutschland nutzt Online-Vertriebskanäle. Zu diesem Ergebnis kommt unsere aktuelle  Studie "Der deutsche Einzelhandel 2020", die zusammen mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und 46 Industrie- und Handelskammern durchgeführt wurde. Deutschlandweit wurden Einzelhändler aller Größenordnungen zum Einfluss der Digitalisierung befragt. Das Forschungsprojekt, an dem sich mehr als 1.400 Einzelhändler beteiligten, wurde nach 2017 zum zweiten Mal durchgeführt.

Wichtige Ergebnisse:

  • Vor allem mittlere und große Händler nutzen digitale Anwendungen
    Dabei zeigen sich bei Anwendung und Know-how deutliche Unterschiede zwischen kleinen und großen Händlern. So stufen beispielsweise kleine Handelsunternehmen ihr Wissen in Bezug auf die Digitalisierung schlechter ein als größere Unternehmen.

    Das spiegelt sich auch in der Technologienutzung wider, weiß Dr. Georg Wittmann, Geschäfts­führer bei ibi research und verantwortlich für die Studie: „Auffällig ist, dass es viele kleine Händler sind, die auf digitale Lösungen verzichten. Bei großen und mittleren Händlern sind digitale Helfer fester Bestandteil im Front- und Back-Office.“ In Sachen Kundenkommunikation gehören die eigene Website, der Facebook-Auftritt oder der Google-My-Business-Eintrag für viele Einzelhändler zum Standard. Allerdings: Je größer der Betrieb, desto mehr digitale Anwendungen werden genutzt. Das gilt auch für Anwendungen hinter den Kulissen, wie Warenwirtschaftssysteme oder Personalverwaltung.

  •  Einfluss durch globale Marktplätze und zunehmende Regulierung
    Die Digitalisierung bleibt – gerade in der Corona-Zeit – einer der wichtigsten Treiber im Einzel­handel. Für die befragten Händler zeigt sich dies vor allem im Entstehen neuer Geschäfts­modelle. Der stationäre deutsche Einzelhandel hat sein klassisches Geschäftsmodell weiterentwickelt und sollte die begonnene Digitalisierungsstrategie mit Hochdruck fortsetzen. Die Corona-Krise hat den E-Commerce gestärkt.

    Aber gerade für kleine Händler ist die praktische Umsetzung nicht immer einfach. Häufig fehlen Zeit und Geld für den Wandel. Außerdem sind rechtliche Unsicherheiten wie Datenschutz oder Informationspflichten ein großes Hindernis. Auch in weiteren anstehenden Regulierungen sowie der Marktposition globaler Marktplätze sehen zwei Drittel der befragten Händler einen negativen Einfluss auf ihr Unternehmen. 

  • Hohe Bedeutung von Produktdatenmanagement und IT-Sicherheit
    Wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Digitalisierung sind gute Produktdaten. Das Mana­gement der Daten ist überaus arbeitsaufwändig und zeitintensiv. Trotzdem sind lediglich zwei Drittel der Unternehmen mit der Qualität ihrer Produktdaten zufrieden. Die Studie belegt auch die hohe Bedeutung der IT-Sicherheit für deutsche Handelsunternehmen. Allerdings haben nur 28 Prozent der kleinen Unternehmen bislang eine systematische IT-Sicherheitsanalyse durchgeführt.  

  • Bezahlbare Unterstützung notwendig
    Das Fazit der Forscher lautet: Der Handel sollte sich der Digitalisierung stellen und deren Chancen offensiv nutzen. Das Aufzeigen von Handlungsoptionen und Hilfe bei der konkreten Umsetzung sollten erste Ansatzpunkte sein. Gerade kleine Händler benötigen angesichts fehlender Ressourcen – bezahlbare – fachliche Unterstützung und externes Know-how“. Die IHKs stehen bundesweit mit Beratung und Informationen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die vollständige Studie „Der deutsche Einzelhandel 2020 – zweite IHK-ibi-Handelsstudie“ und eine Sonderauswertung für das Bundesland Brandenburg finden Sie nebenstehend als Download.

Ansprechpartner

Geschäftsbereich: Standortpolitik und Regionalentwicklung
Handel
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