Nachhaltiges Lieferkettenmanagement

Nachhaltige-Lieferketten-AdobeStock
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Neue Regelwerke, wie z. B. das seit 01.01.2023 in Deutschland geltende Liefrekettensorgfaltspflichtengesetz, das geplante EU-Lieferkettengesetz (CSDDD - Corporate Sustainability Due Diligence Directive) oder die EU-Taxonomie als neue Messlatte für den Klimaschutz geben strikte Vorgaben für nachhaltiges Wirtschaften. Die Gestaltung von umweltgerechten und fairen Lieferketten ist dabei eine der größten Herausforderungen im Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens. Auch KMU sollten sich mit einem nachhaltigen Lieferkettenmanagement auseinandersetzen, da sie zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten von ihren Auftraggebern verpflichtet werden können. Zudem bedeutet Nachhaltigkeit auch Wettbewerbsfähigkeit am Markt.

Ganzheitliche Betrachtung der Lieferkette und der Wertschöpfung

Ein nachhaltiges Lieferkettenmanagment betrachtet alle Wertschöpfungsschritte von Waren und Dienstleistungen unter wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten. Ziel ist es, negative Auswirkungen zu beheben oder zumindest zu minimieren und eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung zu fördern. Dafür muss der gesamte Lebensweg eines Produktes in den Blick genommen werden: von der Gewinnung der Rohstoff- und Ausgangsstoffe über die Produktion und den Verkauf bis hin zur Nutzung und Entsorgung.

Aktive Einbeziehung aller Akteure entlang der Lieferkette

Um die Lieferkette nachhaltig zu gestalten und vor allem auch Risiken minimieren zu können, müssen alle Akteure entlang der Lieferkette einbezogen werden. Relevante Stakeholder müssen für die Schaffung eines verantwortlichen, gesellschaftliche Umfelds und einen bewussten Umgang mit Ressourcen motiviert werden. Zudem müssen sie sich zur Einhaltung von entsprecheden Rahmenbedingungen sowie nationaler und internationaler Standards verpflichten.

Wesentliche Gründe für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement

Zum einen bedeuten Missstände in der Lieferkette negative Berichterstattung und damit Reputationsschäden. Wer seine Lieferkette auf ökologischen und sozialen Grundsätzen gestaltet, verbessert damit seine Reputation. Letztendlich wird eine stärkere Auseinandersetzung mit den sozialen und ökologischen Auswirkungen entlang der Lieferkette zunehmend von Kunden, Investoren, Mitarbeitern, Bewerbern und anderen Stakeholdern erwartet.

Ein weiterer wesentlicher Grund zur Ausgestaltung einer verantwortlungsvollen Lieferkette sind die Planungssicherheit und die Risikominimierung. Werden Ressourcen unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten gewonnen und produziert, können Risiken wie z. B. Streiks, Produktionsausfälle oder Rechtsstreitigkeiten vermieden und eine zuverlässige Versorgung durch den Lieferanten sichergestellt werden.

Grafik Vorteile

 

Es wird immer wichtiger, die Lieferkette transparent zu gestalten

Rückverfolgbarbeit, Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette werden immer wichtiger. Nur so ist es möglich, frühzeitig zu reagieren und eventuell Lieferengpässe rechtzeitig abzufangen, bevor die eigene Produktion ins Stocken gerät. Auch die Verwaltung der eigenen Lagerbestände wird durch Transparenz erleichtert und ermöglicht es z. B. , Kunden über den Status ihrer Bestellungen und Lieferungen jederzeit informiert zu halten. Damit kann die Kundenzufriedenheit maßgeblich verbessert werden.

Chancen der Digitalisierung für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement nutzen

Die hohe Komplexität und die Tiefe von Wertschöpfungsketten macht es schwer, diese transparent zu gestalten. Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, werden in den digitalen Technologien große Chancen für mehr Transparenz und Kontrolle gesehen. Dies auch deshalb, weil hierdurch erst eine differenzierte Aufbereitung und Verwertung von besonders großen Datenmengen möglich ist. Ein vielversprechender Ansatz zur Sicherstellung der Transparenz in Lieferketten ist z. B. die Blockchain-Technologie. Mit ihr können z. B. Transaktionen lückenlos und fälschungssicher dokumentiert werden.

Leitfäden und Broschüren

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in der Praxis: Die von adelphi und Systain im Auftrag vom Bundesumweltministerium zusammen erarbeitete Praxisbroschüre stellt Lernerfahrungen, Praxistipps und konkrete Handlungsanleitungen zusammen. Außerdem werden Best-Practice Beispiele von zwölf KMU aus unterschiedlichen Branchen vorgestellt. 
Quelle: Systain Consulting GmbH

Anwendung digitaler Technologien für ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement: Die von adelphi und Systain zusammen erstellte Broschüre - gefördert durch das Bundesumweltministerium - zeigt Chancen und Herausforderungen auf. Es werden folgende Technologien näher behandelt: 3D-Druck, Augmented Reality, Blockchain-Technologie, Digitale Kollaborationsplattformen, Internet of Things, Predictive Analysis.
Quelle: Systain Consulting GmbH

5 Schritte zum Management der menschenrechtlichen Auswirkungen Ihres Unternehmens:
Die Broschüre unterstützt dabei, bestehende Prozesse und Lücken im Unternehmen zu identifizieren, Maßnhamen zu priorisieren, nächste Schritte zur Implementierung von Sorgfaltspflichten im Unternehmen zu setzen und dauerhaft zu verankern.
Quelle: Global Compact Netzwerk Deutschland

Der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte im Deutschen Nachhaltigkeitskodex - Hilfestellungen für Unternehmen
Diese Broschüre wurde zwischen dem Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex und dem NAP Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte erstellt, um Unternehmen Hilfestellungen zur Berichterstattung über die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten an die Hand zu geben.
Quelle: Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte

Die Leitfäden finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.

Weitere Hilfestellungen, Tools und Instrumente zur Umsetzung von Umwelt- und Sozialstandards finden Sie auch unter:   https://www.cottbus.ihk.de/lieferkettensorgfaltsgesetz.html

 

 

§  I