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Was Feuerwehrmänner- und -frauen leisten, wurde uns im vergangenen Sommer wieder vor Augen geführt. Unverzichtbar im Sicherheitsnetz sind auch Werkfeuerwehren brandenburgischer Unternehmen und die dafür notwendige Sicherung der Fachkräfteausbildung. Dank einer gelungenen Kooperation zwischen Unternehmen, Verwaltung, Ministerien und IHKs bekommen 17 junge Menschen zum ersten Mal die Möglichkeit, eine duale Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann bzw. zur Werkfeuerwehrfrau in Brandenburg zu machen. Weitere sollen in den nächsten Jahren folgen.
Am 19. September wurde nach einem mehr als zwei Jahre andauernden Arbeitsprozess im QualifizierungsCENTRUM der Wirtschaft (QCW) GmbH die erste Landesfachklasse für Werkfeuerwehrmänner in Eisenhüttenstadt begrüßt. Die Schaffung einer solchen Fachklasse an der Europaschule Oberstufenzentrum Oder-Spree ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten.
Bereits in früheren Jahren hatte man in Brandenburg versucht, eine Landesfachklasse zu starten, aber die Mindestteilnehmerzahl konnte nicht erreicht werden. Das Berufsbild gibt es bereits seit 2009. Nach einer mehrjährigen Testphase wurde es im Jahr 2013/14 evaluiert und mit Anpassungen 2015 neu geordnet. Bislang konnte man sich in Brandenburg in diesem Beruf nur weiterbilden, Voraussetzung dafür ist eine Erstausbildung in einem anderen Beruf. Innerhalb einer dualen Ausbildung hätte man bisher zur Berufsschule nach Wolfsburg pendeln müssen. Das hielt Unternehmen wie auch Werkfeuerwehren davon ab, den Beruf auszubilden.
„Alle wollten, dass diese Landesklasse endlich startet“, sagt Tim Förster, Leiter für Werksicherheit bei ArcelorMittal. „Die Werkfeuerwehren haben schon sehr lange Nachwuchsbedarf. Hier in Eisenhüttenstadt haben wir die perfekten Bedingungen mit der Landesfeuerwehr in Reichweite, hauptamtlichen Berufskräften der Freiwilligen Feuerwehr, der Werkfeuerwehr von Arcelor Mittal und dem QCW, das im handwerklichen Bereich qualifiziert.“
Nun endlich kann eine dreijährige duale Berufsausbildung auch hierzulande hürdenlos absolviert werden. Zielgerichtet bereiteten die Ausbildungskoordinatoren der Brandenburger IHKs mit allen Partnern in den letzten Monaten die Ausbildungsorganisation samt Unterbringung vor.
Die Nachwuchsfeuerwehrmänner und -frauen lernen bei der BASF Schwarzheide GmbH (6), der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (6), der ArcelorMittal GmbH (3) sowie der KÖTTER GmbH & Co. KG (2 für Tesla).
Für Lukas Düring, der beim BER-Flughafen nun eine Ausbildung gestartet hat, ist das wie „Sechser im Lotto“. Denn zur Feuerwehr wollte er schon immer. Durch Zufall stieß er auf die Stellenausschreibung im Frühjahr und bewarb sich. „Der Flughafen ist an und für sich ja schon ein interessanter Arbeitsort. Verbunden mit der Feuerwehr hat mich die Ausbildung einfach gereizt. Zudem ergeben sich bestimmt tolle Entwicklungsmöglichkeiten."
Die Präsidenten der IHK Cottbus und Ostbrandenburg Jens Warnken und Carsten Christ freuen sich: „Durch die Kooperation ist es gelungen, die Ausbildungsorganisation zu vereinfachen und den Ausbildungsberuf attraktiver für junge Erwachsene zu gestalten. Das Ganze ist ein erfolgreiches Beispiel für das Zusammenwirken von unternehmerischen und verwaltungstechnischen Interessen.“
In Brandenburg gibt es insgesamt sieben Werkfeuerwehren. Werkfeuerwehrmänner und -frauen arbeiten in Unternehmen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, zum Beispiel in Industriebetrieben der chemischen Industrie und der Metall- und Elektroindustrie, bei Automobilherstellern, in Kraftwerken, an Häfen, Flughäfen und in Krankenhäusern. Dort sind sie für den Brand- und Gefahrenschutz zuständig. In der Praxis leisten sie medizinische Notfallversorgung, technische Hilfe und verantworten die Wartung und Instandhaltung ihrer Einsatzgeräte. Die Anforderungskriterien an Auszubildende, die die Ausbildung durchlaufen wollen, werden von den Unternehmen festgelegt.
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