Fachkräftemonitor und Demografierechner

Ein älterer Stahlarbeiter auf einem Stahlträger. Qualifizierte Arbeitskräfte werden in Brandenburg zukünftig knapp.
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Ein älterer Stahlarbeiter auf einem Stahlträger. Qualifizierte Arbeitskräfte werden in Brandenburg zukünftig knapp.

In zehn Jahren fehlen in Brandenburg 200.000 Arbeitskräfte

Fachkräftemonitor zeigt Bedarfe auf

Wachstums- und demografiebedingten Fachkräfteengpässen müssen in der Personalpolitik mehr Bedeutung eingeräumt werden. Aktuelle Ergebnisse des gemeinsam von der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und den brandenburgischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) erstellten Fachkräftemonitors Brandenburg zeigen, dass das Angebot an Arbeitskräften in der kommenden Dekade um 22 Prozent zurückgehen wird. Im Vergleich zum vergangenen Jahr werden dann insgesamt 200.000 Männer und Frauen fehlen.  

„Dabei werden die größten Bedarfe nicht in den akademischen Berufen erwartet, sondern bei den beruflich Qualifizierten“, betont Carsten Christ, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen IHKs. Für die nächsten fünf Jahre werde bei den beruflich Qualifizierten eine Angebotslücke von 54.000 Personen vorhergesagt; im Vergleich werden dann lediglich 2.500 Akademiker fehlen. „Dagegen hilft nur, junge Menschen selbst auszubilden, Mitarbeiter weiterzubilden und ältere Kollegen möglichst lange im Betrieb zu halten. Auch aktive Zuwanderung hilft das Problem zu lösen.“ Die IHKs stehen den Betrieben mit beruflicher Bildungsberatung und den Weiterbildungszentren zur Seite.   

Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB): „Der Fachkräftemonitor Brandenburg gibt ein klares Signal: Schon heute muss in den Betrieben vorgesorgt werden, damit nicht in zehn Jahren Fach- und Arbeitskräfte fehlen. Die Herausforderungen bestehen sowohl in gewerblichen als auch in Dienstleistungsberufen. Ohne Gegenmaßnahmen wird die Fachkräftelücke beispielsweise bei Büro- und Sekretariatsberufen bis zum Jahr 2030 etwa 30 Prozent und bei den Industriemechanikerinnen und Industriemechanikern etwa 23 Prozent betragen. Wir unterstützen die Firmen dabei mit unseren Services zur Qualifizierung und der kostenfreien Nutzung des Fachkräfteportals Brandenburg zur Gewinnung neuer Beschäftigter. Angesichts der Dimension der demografischen Entwicklung wird es immer mehr auch auf die Zuwanderung internationaler Fach- und Arbeitskräfte ankommen - und deren erfolgreiche Integration in den betrieblichen und gesellschaftlichen Alltag. Wir müssen gemeinsam im Wettbewerb um die besten Köpfe Fachkräfte von Brandenburg überzeugen. Mit dem neuen International Talent Service (ITS) unterstützt die WFBB Brandenburger Unternehmen dabei, Fachkräfte aus Nicht-EU-Drittstaaten sowie internationale Studierende in Brandenburg erfolgreich als dauerhafte Fachkräfte zu gewinnen.“  

Brandenburger Unternehmen können im Fachkräftemanagement zwei digitale Angebote selbstständig und kostenfrei nutzen: Der „Fachkräftemonitor Brandenburg” gibt einen regionenscharfen Einblick in den künftigen Arbeitsmarkt. Der „Demografierechner Brandenburg“ gibt Aufschluss über altersbedingte Abgänge im eigenen Unternehmen. Beide Instrumente wurden von den Industrie- und Handelskammern in Brandenburg gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) entwickelt. 

Mit dem Fachkräftemonitor Brandenburg lässt sich die Entwicklung auf dem Fachkräftemarkt für verschiedene Berufsgruppen und bedeutsame Wirtschaftszweige in Brandenburg anschaulich visualisieren und vergleichen.

Grafische Auswertung

  • Darstellung von Fachkräfteangebot und  -nachfrage unter Berücksichtigung bestimmter Berufsgruppen, der entsprechenden Qualifikationen und der Differenzierung nach Wirtschaftszweigen im Zeitverlauf 
  • Gegennüberstellung verschiedener Berufsgruppen und Vergleich im Prognosezeitraum,  Ranking-Tabellen der Top-Nachfrage und Überschussberufsgruppen nach Wirtschaftszweig und Prognosejahr

Interpretieren und Handeln

  • Der Fachkräftemonitor bietet Unternehmen Unterstützung in der Enscheidungsfindung bei der Fachkräftesicherung
  • Jugendliche und künftige Fachkräfte können Eindrücke über mögliche Perspektiven bei der Berufswahl gewinnen
  • Politischen Entscheidungsträgern verschafft der Fachkräftemonitor Hinweise auf die Verbesserung von Rahmenbedingungen

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Demografierechner

Der Demografierechner ist ein Instrument, das die Auswirkungen des demografischen Wandels auf ein Unternehmen bewertet und transparent abbildet. Mit dem Demografierechner können Unternehmen Altersstrukturen und Ersatzbedarfe für ihr Unternehmen ermitteln.

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Pressemitteilung des DIHK

Trotz schwieriger Wirtschaftslage: Fachkräfteengpässe nehmen zu

Der Fachkräftemangel wird zum immer drängenderen Problem der deutschen Wirtschaft: Im jüngsten DIHK-Fachkräftereport gaben mehr als die Hälfte von fast 22.000 Unternehmen an, nicht alle offenen Stellen besetzen zu können – ein Rekordwert. Die DIHK sieht deshalb neben der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe auch die Umsetzung wichtiger Transformationsaufgaben in Gefahr.  Link zur Pressemitteilung

Den kompletten Fachkräftereport finden Sie rechts im Downloadbereich.

Ansprechpartner

Jana Frost
Geschäftsbereich: Aus-/Weiterbildung und Fachkräftesicherung
Projektleitung Fachkräftesicherung, Krisenmanagement
t: +49(0)355 365 1603
f: +49(0)355 36526 1603
m: +49(0)151 18 26 42 00
jana.frost@cottbus.ihk.de

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