BER ist für den Start bestens gerüstet

Jens Krause con der IHK beim BER-Probebetrieb
© Lars Hartfelder
Jens Krause con der IHK beim BER-Probebetrieb

Die IHK war beim Testbetrieb am Flughafen Berlin-Brandenburg dabei. Alle Stationen vom Check-in bis zur Gepäckrückgabe funktionieren reibungslos. 

Zweimal wöchentlich werden derzeit am neuen Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) in Schönefeld die Abläufe getestet. Rund 400 Freiwillige durchlaufen dabei jeweils im Terminal T1 den Normalbetrieb vom Einchecken und Gepäck aufgeben, der Sicherheitskontrolle bis zum Boarding am Gate – einschließlich Mitarbeitende der Airlines, Flughafenangestellte und Sicherheitsbehörden. Mit seinen 360.000 Quadratmetern Grundfläche ist der BER großräumig angelegt. Allein das Terminal T1 bietet den Gästen viermal so viel Platz wie aktuell an den beiden anderen Flughäfen vorhanden ist. Die IHK Cottbus machte sich ein eigenes Bild und nahm die unterschiedlichen Prozesse genau unter die Lupe.

Mit dem Auto ins Parkhaus direkt am Terminal 

Unsere Anreise erfolgte mit dem Auto, aus dem Süden Brandenburgs über die A13 und später A113. Nach der Abfahrt führt die lange Schönefelder Allee direkt auf den Flughafen mit seinen angrenzenden Parkhäusern. Wir stellen das Auto auf der zweiten Ebene ab. Von hieraus sind es nur wenige Meter bis zum großen Vorplatz des Hauptterminals. Nach dem kurzen Einchecken für den Testbetrieb geht es in grüner Warnweste, mit Lunchpaket und Rollkoffer zum Hauptterminal.

Ein großer fliegender „roter Teppich“ aus Metallgewebe – Teil des Kunst-am-Bau-Projekts – über dem Eingangsbereich begrüßt die Reisenden. Eine Rolltreppe führt hinauf zur Haupthalle, gleichzeitig die Abflugebene. Mit EasyJet soll es nach Grenoble gehen. Monitore zeigen an, an welcher der acht holzvertäfelten Check-in-Inseln mit ihren insgesamt 94 Schaltern wir einchecken können. Nummer 6 ist unser Ziel, schnell zu erkennen an der langen Menschenschlange. Doch die Abfertigung verläuft zügig. Nach knapp 45 Minuten sind die Koffer abgegeben. Mit dem Boardingpass in der Hand müssen wir nun zur Sicherheitskontrolle.

Monitore weisen den Weg

Monitore zeigen an, welche Sicherheitsschalter aktuell am wenigsten benutzt werden und in welcher Richtung sie liegen. Die erste Hürde bildet hier eine automatische Schranke, die mit der Bordkarte aber schnell überwunden ist. Rucksack, Handy, Gürtel und auch ein Taschentuch müssen auf das Band, kurz danach gibt der Ganzkörperscanner grünes Licht und die Sicherheitskontrolle ist erfolgreich durchlaufen.

Direkt dahinter befindet sich ein großer Duty-Free-Shop, den alle Reisenden automatisch durchqueren. Noch wird hier emsig gebaut, Schilder warnen vor Stolperfallen und geleiten die Komparsen schnell auf den zentralen 9000 Quadratmeter großen Marktplatz, der mit seinen 60 Geschäften auch als Orientierung dient. Auf einer Empore befindet sich ein großräumig angelegter Food-Court, schnell über eine Rolltreppe erreichbar.

Auf mehr als 20.000 Quadratmetern wird es im Terminal T1 zum Start am 31. Oktober insgesamt 111 Shops, Gastronomie- und Service-Einrichtungen geben. Direkt hinter der Flaniermeile beginnt das 715 Meter lange Main Pier mit seinen Abfluggates. Riesige Glasfronten erlauben einen weiten Blick auf das Vorfeld. Wenige Schritte vom Marktplatz entfernt befindet sich der Shop „Spreewald and more“. Das geschmackvoll eingerichtete Geschäft mit seinen Brandenburger Artikeln ist eines der Highlights am BER.

Kurze Wege von der Ankunftshalle bis zum Bahnhof

Es gibt viel zu sehen, die Zeit verfliegt schnell. Gerade noch rechtzeitig kommen wir an unserem Gate an, ein paar Minuten später steht der Flieger zum Einsteigen bereit – um dann doch gecancelt zu werden. An diesem Probetag hebt noch kein Flugzeug ab. Nun gilt es, den Hinweisschildern Richtung Gepäckrückgabe zu folgen, die leicht zu finden und nach wenigen Minuten problemlos erreicht ist. In der Ankunftshalle drehen bereits die ersten Koffer ihre Runden. Monitore verweisen auf das richtige Gepäckband. Die ankommenden Fluggäste werden hier bereits über die aktuelle Verkehrslage sowie die Bahn- und Busverbindungen informiert.

Mit dem Koffer erreichen wir dann den Ausgang. Münzen aus aller Welt, die kunstvoll in die Bodenplatten eingelassen sind, säumen den Weg. Von hier aus gelangen Reisende schnell zu unter dem Terminal T1 befindlichen Gleisen oder den benachbarten Parkhäusern. Wenige Augenblicke später endet für die IHK Cottbus der Probebetrieb. „Es war ein tolles Erlebnis, alle Abläufe haben wunderbar funktioniert. Der Flughafen ist startbereit“, sagte Jens Krause, Generalmanager für Mobilität und Infrastruktur, der als Komparse selbst alle Abläufe intensiv getestet hat. 

Erfolgreicher Probebetrieb 

Flughafensprecher Daniel Tolksdorf ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden und hat vor dem Start am 31. Oktober keine Bedenken. „Wir haben viele Erfahrungen gesammelt, das gesamte Flughafen-Gelände befindet sich zudem längst in Betrieb, es sind lediglich das Terminal T1 sowie eine weitere Start- und Landebahn hinzugekommen“, begründet er. So arbeiten beispielsweise das betriebseigene Kraftwerk, die Entwässerungsanlagen, die Feuerwehr und verschiedene Dienstleister seit Jahren an dem Standort. Der Tower der Deutschen Flugsicherung leitet seit 2012 den Berliner Luftverkehr.

„Die Infrastruktur ist fertig. Das Gebäude wurde im April nach einem dreijährigen intensiven Prüfprozess von den Behörden final freigegeben und es gibt keine großen Probleme mehr“, hatte auch Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup kürzlich gegenüber Medienvertretern gesagt.

Am 31. Oktober landen zwei erste reguläre Passagierflugzeuge am BER von den Fluglinien EasyJet und Lufthansa. Am 1. November werden erste Flugzeuge regulär starten. Ab 8. November sollen dann alle Füge in Berlin nur noch vom BER aus starten und landen.

Partner werden beim Shop „Spreewald and more“

Interessierte Firmen, die ihre Produkte auf dem BER im Shop „Spreewald and more“ anbieten wollen, können sich direkt an die Wöllhaf Retail GmbH wenden. Das Unternehmen hat gemeinsam mit der IHK Cottbus einen Anforderungskatalog und ein Bewerbungsformular zum Auswahlverfahren entwickelt, das unter www.cottbus.ihk.de/shop-spreewald-and-more als Download abrufbar ist. Abgefragt werden allgemeine Angaben zum Unternehmen und Produktdetails.

Text: Lars Hartfelder

Ansprechpartner

Jens Krause
Generalmanager
Leitung Stabstelle Strukturwandel/Infrastruktur und Verkehr
Sprecher: Wasserstoffnetzwerk Lausitz DurcH2atmen / Wirtschaftsverkehrsnetzwerk Lausitz / Strukturwandelwerkstatt Infrastruktur und Mobilität
t: +49(0)355 365 1100
f: +49(0)355 3659 1100
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