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Über 25 Lausitzer Köpfe und „Hidden Champions“ hat der Potsdamer Fotograf Jürgen Strauss im Auftrag des Industrieclubs Potsdam in ihrem betrieblichen Umfeld in den letzten zwei Jahren portraitiert. Unterstützt wurde das Projekt auch von der IHK Cottbus. Schirmherr und Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach eröffnete die Fotoaustellung im Rahmen des Brandenburger Energietags am 25. Mai an der BTU. Bis zum 7. Juni sind die fotografischen Arbeiten im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes und im B2 STARTBLOCK zu sehen.
Der Industrieclub verfolgt damit das Ziel, die Vielfalt und Stärke der unternehmerischen Landschaft und interessante Akteure in der Region zu zeigen.
„Wir wollen mit den UnternehmerInnen-Portraits zeigen, dass die Lausitz eine lebendige Infrastruktur für vielfältige, unternehmerische Aktivitäten bietet“, so Richard Gaul, Vorsitzender des Vorstands des Industrieclubs, „und wir wollten den Fokus auf den Mittelstand setzen - abseits der öffentlichen Debatte um den Strukturwandel.“
Schirmherr Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach: „Deutlich wird, dass Brandenburg und ganz speziell die Lausitz hochattraktive Standorte für Innovationen sind – durch die geballte wissenschaftliche Kompetenz der BTU und durch die vielen findigen Unternehmen und qualifizierten Fachkräfte vor Ort auch sehr interessant für neue Investoren.“
FORUM sprach mit dem Fotografen über seine Arbeiten und das Zusammentreffen mit den Portraitierten.
FORUM: Der Industrieclub sitzt in Potsdam, wie kam man dort eigentlich auf die Idee zu einer Ausstellung über Lausitzer Unternehmen?
JÜRGEN STRAUSS: Der Industrieclub Potsdam hatte noch vor der Pandemie Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach zu einer Veranstaltung eingeladen, in dem der Lausitzer Strukturwandel im Mittelpunkt stand. Zu der Zeit waren ihm viele Bruttosozialproduktlieferanten der Lausitz noch nicht so geläufig, wie es sie ihm nun heute sind, auch uns als Mitgliedern nicht. Somit hatten wir uns entschlossen, dies zu ändern und eine Auswahl bedeutender Unternehmen, Unternehmerinnen und Unternehmer mittels Expertise der IHK Cottbus zusammenzustellen. Danach kam der Wunsch auf, diese Unternehmenslenker kennenzulernen, um sie anderen Mitmenschen, denen es ähnlich ging wie uns, vorzustellen. Wichtig ist uns dabei die Möglichkeit, die Unternehmer und Unternehmerinnen in Verbindung ihrer Unternehmensleistungen zu zeigen und sie als Ansprechpartner für die Realisierung neuer Ideen in der Strukturentwicklung bekannter zu machen. Wir wollen mit der durch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemiezeit zeitlich sehr zurückgeworfenen Ausstellung entscheidende Wirtschaftsplayer der Lausitz nicht nur in der Region aus der gewissen introvertierten Unbekanntheit holen, sondern im Land und in der Republik deutlich darauf verweisen: Hier gibt es verantwortungsvolle selbstständige Wirtschaftsführer, die ihre Unternehmen schon vor langer Zeit (mitunter vor oder gleich nach der Wende) aufgebaut und zu wirtschaftlichem Erfolg gebracht haben. Sie sind Beispiel- und Ideengeber für die umwälzenden Aufgaben, die der Region bevorstehen, und keine zu alimentierenden Mitmenschen im Osten.
FORUM: Welchen Eindruck haben die Portraitierten bei Ihnen hinterlassen?
JÜRGEN STRAUSS: Bevor ich die Persönlichkeiten in ihrem betrieblichen Umfeld portraitiert habe, wollte ich sie kennenlernen, und dies durch Gespräche, die wir nach aufwendigen Terminabsprachen miteinander geführt haben. Anfänglich war bei fast allen eine gewisse Skepsis über den Sinn eines solchen Vorhabens zu spüren. Aber je mehr ich sie über die Bedeutung dieses Kommunikationsvorhabens aufgeklärt habe, umso mehr wurden allen auch die Möglichkeiten klarer, die dieses Projekt bietet. Wichtig für mich war, das Selbstbewusstsein, mit dem die Chefs oder Chefinnen ihre Unternehmen leiten, zu zeigen und ihren Stolz auf die betrieblichen Leistungen und technischen Erfolge. So haben sie alle einen überzeugenden Eindruck auf mich hinterlassen. Besonders schade finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Vestas GmbH als Hersteller von Windrotoren die Lausitz (Lauchhammer) verlassen hat – somit müssen wir auf das sehr starke Portrait des ehemaligen Werkleiters mit seiner Mannschaft verzichten.
FORUM: Die Ausstellung ist als wachsende Wanderausstellung konzipiert. Auf welche Unternehmen möchten Sie noch zugehen? Wo werden die Bilder zu sehen sein?
JÜRGEN STRAUSS: Wir werden weitere initiativreiche Unternehmen, deren Leistungen über wirtschaftliche Wettbewerbe öffentliche Erwähnung finden, wie beispielsweise über den Innovationspreis des Landes Brandenburg, in unsere Ausstellung einbeziehen. Gerade erst ist die Schönborner Armaturen GmbH dazugekommen. Wir haben auch die beiden größten Unternehmen der Lausitz, die LEAG und die BASF Schwarzheide GmbH, in die Auswahl einbezogen, weil sie als gesetzte Leistungsträger über wichtiges Austauschpotenzial verfügen, das in einem solchen Portfolio nicht fehlen darf. Die Ausstellungspräsentationen an unterschiedlichen Orten dienen auch als Background für Vorträge von Wissenschaftlern über die Vielfalt von Problemlösungen, die sich aus den künftigen strukturellen Entwicklungen in der Lausitz ergeben werden. Wir wollen damit zu einem Ideenaustausch zwischen den Unternehmern und der interessierten Bevölkerung an unterschiedlichsten Orten der Republik anregen. Die zwanzig Partnerclubs des Industrieclubs Potsdam mit ihren Mitgliedern bilden deutschlandweit ein breit gegliedertes Interessensfeld, in dessen Wirkungsbereichen „unsere“ Unternehmer und Unternehmerinnen viele ambitionierte Gesprächspartner mit guten Ideen finden werden. Nächste Ausstellungsorte werden in der Lausitz Senftenberg, Lauchhammer und Schwarzheide sein, dann auch Potsdam, Berlin und einige Großstädte wie Bremen, Kiel, Hamburg, Schwerin, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt/M., Dresden, Weimar, Saarbrücken oder München.
FORUM: Zu guter Letzt: Die Kampagne „Die Lausitz. Krasse Gegend" ist gestartet: Welche Fotomotive aus der Region müssten Ihrer Ansicht nach mehr in die Öffentlichkeit getragen werden, um positive Aufmerksamkeit auf die Lausitz zu ziehen?
JÜRGEN STRAUSS: Aufnahmen von Ideen stimulierenden Leuten, die sich nicht durch Miesmacher herunterziehen lassen und etwas aus eigener Kraft schaffen wollen. Bilder, die ein typisches Naturell von Menschen zeigen, die in der Lausitz leben und das Zeug haben, Identitätsfiguren sein zu können. Aber auch Stadt-Natur-Landschaften, abseits von Tagebaugruben und Spreewald, beispielsweise Weinbau mit einem völlig lausitzartfremden Lebensgefühl u.v.m.
Jürgen Strauss (Dipl.-Ing. oec.) lebt in Potsdam und ist als Fotograf sowie Bildautor tätig. Zudem ist er Verleger und Inhaber des Verlags Strauss Medien & Edition. Als seine kreative Ausdrucksform nutzt er die Schwarz-Weiß-Fotografie, um das Wesentliche der portraitierten Personen darzustellen. In einem aktuellen Fotoprojekt portraitiert er die 30 leitenden Wissenschaftler in ihren Arbeitsbereichen am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung.
Ausstellungstipp: Verborgene Schätze – starke UnternehmerInnen in der Lausitz. 25. Mai bis 7. Juni im Foyer des Hörsaalgebäudes BTU Cottbus-Senftenberg und im Gründungszentrum STARTBLOCK B2.
Das Interview führte Janine Mahler. Es ist nachzulesen im E-Paper FORUM 5/2023
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