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Die gewerbliche Wirtschaft in der Region ist aktuell sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Neben den aktuellen Problemen durch stark steigende Preise für Energie und Rohstoffe, Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten ist der Fachkräftemangel eines der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung. In vielen Unternehmen fehlt Personal, um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten.
Die Folge sind Leistungsdruck und Mehrarbeit, Unzufriedenheit in der Belegschaft und womöglich die Abwanderung von Mitarbeitern. Der Arbeitsmarkt, der derzeit ein arbeitnehmerorientierter Markt ist, bietet im Moment beste Gelegenheit für den Jobwechsel. Hinzu kommt, dass in vielen Regionen Deutschlands Abwerbungskämpfe bereits gängige Praxis sind. Der Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung kommt in diesen Zeiten daher eine besonders große Bedeutung zu. Der Wettbewerb „Attraktiver Arbeitgeber in der Stadt Cottbus/Chóśebuz“ rückt dieses Thema in den Fokus.
Neun Unternehmen aus Cottbus haben in ihrer Bewerbung gezeigt, wie sie es mit unternehmerischer Weitsicht und einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik schaffen, Beschäftigte zu halten. Geringe Fluktuationsraten, die Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege, das Einbringen von Ideen, eine flexible Arbeitszeitgestaltung, Weiterbildungsmöglichkeiten, abwechslungsreiche Aufgaben und vor allem eine offene und wertschätzende Kommunikation sind wichtige Indikatoren der Unternehmen. Mitte Juni kürte sie die Stadt mit ihren Partnern im Cottbuser Spreeauenpark als glückliche Gewinner.
„Wir haben Unternehmen ausgezeichnet, bei denen die Mitarbeiter gern zur Ar-beit gehen und sich in hohem Maße wertgeschätzt und unterstützt fühlen. Es zeigt sich, dass diese Unternehmen damit bessere Chancen auf dem Personalmarkt haben sowie leistungsbereitere und loyalere Beschäftigte finden und damit nachhaltigeren wirtschaftlichen Erfolg haben“, sagt der Oberbürgermeister und Schirmherr Holger Kelch.
Damit sind die Unternehmen ein Aushängeschild für die Stadt Cottbus als attraktiver Arbeits- und Lebensort. Denn die Zukunftsfähigkeit der Stadt hängt im Wesentlichen von einer florierenden Wirtschaft und der Verfügbarkeit ausreichender Fach- und Arbeitskräfte ab.
Insgesamt hatten sich 34 Unternehmen mit ihren besonderen Initiativen, Firmenwerten und Qualitäten um den Titel beworben. Neun fachkundige Jurymitglieder haben alle Unternehmen persönlich besucht und sich ein Bild von den Unternehmen gemacht sowie die Angaben überprüft. Die Bewertungen wurden unter Berücksichtigung der Unternehmensgröße und den damit verbundenen Möglichkeiten in den Schwerpunkten Personalstrategie, Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Unternehmenskultur und Arbeitsorganisation sowie regionales Engagement vorgenommen. Auch Unternehmen, die kein Ausbildungsbetrieb sind, keinen Betriebsrat als Mitbestimmungsgremium haben oder kein Homeoffice anbieten, haben trotzdem Chancen, sich als attraktiver Arbeitgeber auszuzeichnen.
Aus der Gruppe der Konzerne haben die Cottbuser Arbeitsagentur und die ABB AG mit ihren regionalen Angeboten als Arbeitgeber gepunktet. Hier war der Jury wichtig, dass über die Konzernvorgaben hinaus noch individuelle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Steffen Weise, Regionalleiter Service bei der ABB AG, erhofft sich von der Auszeichnung einen größeren Zulauf an jungen Bewerbern, vor allem Auszubildende werden händeringend gesucht. „Wir sind gerade dabei noch mehr in den Bereich Aus- und Weiterbildung zu investieren und haben uns dafür stark gemacht, dass unsere dualen Studenten zur schulischen Ausbildung nicht mehr nach Mannheim müssen, sondern neben der Praxisausbildung in Cottbus die Hochschule in Glauchau besuchen können.“
Punkten konnte die ABB AG mit besonderen Angeboten wie 20 Tage zusätzlicher Elternzeit, einer Freistellung für Weiterbildungen von bis zu 36 Monaten und der Möglichkeit, eine berufliche Auszeit zu nehmen. Auch für das Zwischenmenschliche wird mit einem jährlichen Sportfest an je-dem Standort und der Ehrung der Mitgliedschaft im fünf-Jahres-Rhythmus gesorgt. Sogar ehemalige Mitarbeiter werden regelmäßig zu Veranstaltungen eingeladen. In der Kategorie Unternehmensgruppe mit mehr als 50 Mitarbeitern liegen zwei traditionsreiche Unternehmen vorn: Cottbusverkehr GmbH und Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG.
Bei den Unternehmen bis 50 Mitarbeitern konnte nur ein Unternehmen überzeugen, die Ambulante-Physio Ergo und Logo GmbH. Hier zeigte sich die Jury von der sehr innovativen und hochmodernen Ausstattung beeindruckt. Die Mitarbeiter lobten ihr Unternehmen und ihren Chef über die Maßen. Eine geringe Fluktuationsrate bestätigt, dass es sich hier um einen sehr verdienten Titelgewinner handelt. Drei Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern punkteten durch ihre besondere Unternehmenskultur, die sich auch im großen Engagement für ihre Mitarbeiter und jeder Menge Einfallsreichtum widerspiegelt: Professor Dr. Berg & Kießling GmbH, Sonocrete GmbH und BMFP Physiotherapie.
Gewinner der Jury-Herzen wurde die Gaststätte Alt Ströbitz, die trotz der Corona-Herausforderungen und angespannter Lage mit viel Engagement und Herzblut vier zufriedene Azubis ausbildet. Inhaberin Nancy Francine Neubert: „Wir wurden von einem unserer Azubis beim Wettbewerb angemeldet. Das macht uns natürlich sehr stolz."
Den kompletten Artikel finden Sie im FORUM 7-8/2022
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